Was ist PVC?
Polyvinylchlorid (kurz „PVC“) ist amorpher thermoplastischer Kunststoff. Ursprünglich spröde und hart, eignet er sich für die meisten seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten erst nach der Zugabe von Stabilisatoren und Weichmachern. Seinen hohen Bekanntheitsgrad verdankt PVC vor allem seiner Verwendung in Fußbodenrollware.
Welche Vorteile besitzt der Kunststoff PVC?
Der vielleicht größte Vorteil von PVC ist seine Langlebigkeit. Seinen Materialeigenschaften können weder UV-Strahlung, Sauerstoff noch beispielsweise salziges Meerwasser etwas anhaben.
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Dabei ist PVC in der Herstellung sehr preisgünstig. Schließlich fällt der Rohstoff Chlor bei der Produktion von Natronlauge, deren Verbrauch in der chemischen Industrie ausgesprochen hoch ist, zwangsweise als Nebenprodukt an.
Bei der Verarbeitung von PVC-Folien – beispielsweise von Teichfolien – lassen sich die einzelnen Bahnen dank ihrer guten Schweißbarkeit selbst von Laien oder ungelernten Hilfsarbeitern problemlos verbinden.
Welche Nachteile hat PVC?
Bei der Verbrennung von PVC entsteht ätzendes Chlorwasserstoffgas, das bei Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit zu Salzsäure reagiert. Um schädliche Emissionen zu vermeiden, müssen Müllverbrennungsanlagen mit aufwendiger Filtertechnik ausgestattet werden. Die in Weich-PVC enthaltenen Phtalate sind teilweise nieren- und leberschädigend und stehen in Verdacht, krebserregend zu sein. Um eine Aufnahme über Hautkontakt, Atemwege oder Speichel zu verhindern, ist Kleinkinderspielzeug aus phtalathaltigem Weich-PVC in der EU bereits seit 1999 verboten.
In welchen Anwendungsbereichen kommt PVC zum Einsatz?
Hart-PVC wird aufgrund seiner witterungsbeständigen und pflegeleichten Eigenschaften häufig für Fensterrahmen sowie Garten- und Campingmöbel verwendet.
Folien aus PVC dienen als strapazierfähige Bodenbeläge, als Kunstleder und Dachbahnen. Auch lassen sich aus ihnen Wasserkerne für Wasserbetten herstellen.
Kreditkarten bestehen überwiegend aus PVC und häufig ummantelt der schwer entflammbare Kunststoff Elektro-Kabel.
In geschäumter Plattenform eignet sich PVC nicht zuletzt aufgrund seines geringen Eigengewichts hervorragend als Trägermaterial von Werbemedien wie geplotteten Schriftzüge oder Grafiken.
Abdichtungsbahnen aus PVC schützen Fundament und erdberührte Bauteile vor Bodenfeuchtigkeit und nicht-/drückendem Wasser. Die sogenannte „K-Wanne“ wird auf der Außenseite des Kellers angebracht. Kraftschlüssige Verbindungen verhindern, dass Wasser hinter das Abdichtungssystem laufen kann.
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